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Application Rules

Anwendungsregeln für Kalkmörtel

Entfernen des alten bestehenden Mörtels. Reinigen des Mauerwerks mit Staubsauger, ölfreier Druckluft und Wasser. Es sollte kein Hochdruckreiniger verwendet werden, da mit diesem Gerät der verbleibende rel. Weiche Kalkmörtel weggespült wird. Besser ist die Verwendung eines Gartenschlauches. Damit der Mörtel optimal haften kann muss der Untergrund sauber, frei von Staub und losen Teilen sein. Aller Bewuchs durch Moos und Flechten muss entfernt werden. 

Die Oberfläche muss vor den Mörtelarbeiten ausreichend vorgenässt werden, damit der Untergrund dem neuen Mörtel nicht zu viel Feuchtigkeit entzieht. Auch kann so das gelöste Kalziumhydroxid des Mörtels via Porenwasser in die Poren des Untergrundes eindringen. Dies erhöht den Verbund Mörtel-Untergrund.

Das Bindemittel sollte alle Hohlräume im Zuschlagsstoff (Sand) füllen, ohne die einzelnen Sandkörner auseinanderzuschieben. Der Hohlraumanteil eines Sandes kann gemessen werden indem trockenem Sand Wasser zugefügt wird, bis er beginnt zu schwimmen.

Besteht ein Überschuss an Bindemittel, steigt das Risiko von Schwindrissbildung. Bei zuwenig Bindemittel erreicht der Mörtel zuwenig Festigkeit.

Beim heissgelöschten Kaklkmörtel werden Mischungsverhältnisse (Volumen) von 1:3 (England) bis 1:5 (Deutschland) erwähnt. 1:3 erscheint eher zu «fett». Ein Mischungsverhältnis von 1:4 bis 1:5 realistisch. Es ist zu berücksichtigen, dass beim Heisslöschen der Volumenanteil des Kalkes zunimmt, ca. um das 2 bis 2.5 fache.

Regel: Sowenig Wasser wie möglich, soviel Wasser wie nötig. Mehr Wasser führt zu grösserem Schwindmass. Test: Anwerfen des Mörtels an die Kübelwand. Wenn er haftet, ist die Mischung genügend geschmeidig / feucht. 

Das grösste Korn des verwendeten Sandes sollte nicht grösser als die kleinste Fugenweite des Mauerwerks sein. Der Sand sollte eine gute Siebkurve aufweisen, d.h. er sollte eine ausgeglichene Korngrössenverteilung aufweisen.

Kalkmörtel wird idealerweise in dünnen Lagen eingebaut. Falls dies nicht möglich ist müssen folgende Aspekte berücksichtigt werden: 

Je dicker das Mörtelpacket ist, das eingebaut wird, desto grösser ist die Tendenz zur Rissbildung. Es empfiehlt sich in dicken Mörtelpartien möglichst viele zusätzliche Steine einzubauen (Einpassen ganzer, ohne Mörtel stabil liegender Steine. Falls dies nicht möglich ist, werden die Steine mit mit rostfreien Gewindestangen / rostfreien Gittern fixiert). Grundsätzlich ist es besser, den Kalkmörtel in mehreren dünnen Schichten aufzutragen. Für den Einbau von dicken Mörtelpartien (beim Stopfen von Fugen) ist heissgelöschter Kalkmörtel eher geeignet. Sumpfkalkmörtel ist hier anfälliger für die Bildung von Schwindrissen. In den ersten Tagen kann die Oberfläche des applizierten Kalkmörtels nochmals bearbeitet werden. Wird die Oberfläche gekratzt, wird die Oberfläche nochmals verdichtet. Kleine Schwindrisse werden geschlossen. Die sich bildende Sinterhaut aus Kalk wird entfernt und die Sandkörner der Oberfläche freigelegt, damit die Farbe des Sandes sichtbar wird.

Für den Einbau von Kalkmörteln gilt, dass die Umgebungstemperatur über 5°C liegen sollte.

Alle Mörtel müssen nach dem Einbau je nach Witterungslage und Standort feuchtgehalten werden. Insbesondere für Kalkmörtel (reiner Kalkmörtel oder hydraulischer Kalkmörtel) gilt:

Die Verfestigung des Kalks durch Karbonatisierung dauert mehrere Wochen und kann nur erfolgen, wenn im Mörtel ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist. Dies bedeutet, dass ein frisch eingebauter Kalkmörtel vor Austrocknen (Wind, Sonne) geschützt werden muss. Normalerweise werden frisch vermörtelte Flächen abgedeckt (z.B. mit Jute) und regelmässig befeuchtet.

Die Frost- / Tausalzbeständigkeit von Mörtel hängt unter anderem vom Porenvolumen im Mörtel ab. Ein grösseres Porenvolumen erhöht die Frost- / Tausalzbeständigkeit. Salz- und Eiskristalle haben mehr Platz zum Wachstum, bevor sie das Gefüge des Mörtels zerstören. Eine Möglichkeit, das Porenvolumen zu vergrössern ist die Beimischung eines porösen Zuschlagstoffes: Tuffsand.