Trockensteinmauern
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Der Bau von Trockenmauern ist Handwerk, Kunst und Wissenschaft zugleich. Die umweltfreundliche, aber arbeitsintensive Baumethode kommt ganz ohne Mörtel aus. Nur die roh gespaltenen Steine aus Steinbrüchen (oder wie früher Steine aus Rüfen, alten Mauern und dergleichen) werden aufeinander geschichtet und bilden das Mauerwerk. Die Steine haben keine exakten geometrischen Formen, da sie möglichst wenig bearbeitet werden. Aussehen, Textur und Farbe der Trockenmauern sind stark abhängig von der Gesteinsart und dem Grad der Bearbeitung der Steine.
Landschaft
Trockenmauern sind landschaftsprägende Elemente. Dadurch, dass Naturstein aus der Gegend verwendet wird und dass die Mauern optisch durch Steine gegliedert werden, welche in ihrer Grösse und Gewicht dem menschlichen Masstab entsprechen, passen sich Trockenmauern harmonisch in Landschaften ein. Der Erhalt der Trockenmauern ist für den Landschaftsschutzes und im Bereich des sanften Tourismus wichtig.
Handwerk
Nutzen und Bedeutung von Trockenmauern
Trockenmauern stammen aus einer Zeit, in der die Energie knapp und der Transport schwierig war. Die Bauwerke, die die Menschen errichteten, um sich ihre Umwelt nutzbar zu machen (alles, was man heute als Infrastruktur bezeichnet), wurden daher aus den Materialien gebaut, die die Menschen direkt vor Ort vorfanden. Trockenmauern dienten dem Bau von Straßen, der Terrassierung von Hängen, der Errichtung von Gebäuden und dem Bau von Strukturen zum Schutz vor Naturgefahren. Trockenmauern wurden auch eingesetzt, um optimale landwirtschaftliche Erträge zu erzielen und das Mikroklima günstig zu beeinflussen: Die Mauern dienen als Windschutz, speichern Wärme und verringern die Verdunstung von Feuchtigkeit.
Heute wissen wir, dass Trockenmauern ein wertvoller Lebensraum für viele Pflanzen, Tiere und Insekten sind. Sie leisten einen wichtigen Beitrag bei der Erhaltung der Biodiversität. Früher spielte dieser Aspekt keine Rolle. Erst heute werden Trockenmauern erhalten und repariert um diesen wertvollen Lebensraum zu erhalten
Beispiele:
Img 1+2: Gotthard, Schweiz. Trockengemauerte Stützmauern am Bahntrasse.
Img 3: Sustenpass, Schweiz. Alte Passstrasse
Img 4: Tendapass, Italien. Napoleonische Militärstrasse
Img 5:
Img 1:
Img 2+3: Cevennen, Frankreich
Img 3+4: Piemeont, Italien
Img 5+6: Cevennen, Frankreich
Img 7: Piemont, Italien
Img 1: Sion, Schweiz. Terrassenmauern im Rebberg Clavau/Tous-les-Saints/Domaine de la Cotzette
Img 2: Naxos, Griechenland. Terrassenmauern
Img 1+2: Val Poschiavo, Schweiz, "Crot", Kragkuppelgebäude zum Kühlen von Butter und Milch. Wasser fliesst durch das Gebäude.
Img 3: Indemini, Schweiz, Kleine Gebäude in einem Bach zum Kühlen von Milch und Butter.
Img 4: Nevera, Valle Muggio, Schweiz. Trockengemauerter Schacht, der mit Schnee und Eis gefüllt wurde zum Kühlen von Milch und Butter.
Img 5+6: Pantelleria, Italien, Dammuso, Trockengemauerter Schutz eines Orangenbaumes vor Hitze, Wind und Austrocknung.
Img 7: Naxos, Griechenland, Trockenmauern, die Weinreben vor Wind und Austrocknung schützen.
Img 8: Lanzarote, Spanien, Trockenmauern, die Weinreben vor Wind und Austrocknung schützen. In den Mauern kondensiert die Feuchtigkeit aus dem Nebel.
Img 1+2: Val Calanca, Schweiz. Trockengemauerter Schutzdamm in Bodio, Cauco
Img 3+4: Alp Faldum, Schweiz. Lawinenverbauungen
Img 5: Amden, Schweiz. Lawinenverbauungen
Img 6: Bellagio Italien, Schutzmauer
Img 7: Val Madris, Schweiz. Lawinenschutzmauer
Img 7: Grosser St. Bernhard, Schweiz. Lawinenschutzmauer